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oben: So bequem war der Ein- und Ausstieg |
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Am 19 Mai 1938 veranstalteten die A R A D O - Flugzeugwerke GmbH in Brandenburg ein
Presseempfang anläßlich der Vorführung der neuen Arado 79, die in drei Exemplaren an
den 1938 stattfindenden Deutschlandflug teilnehmen sollte. Oberstleutnant a. D. Wagenführ, der langjährige Direktor der Arado-Flugzeugwerke, hieß die Gäste willkommen und erteilte dann Direktor Blume, dem Chefkonstukteur, das Wort für seine interessanten Ausführungen über die technischen Einzelheiten dieses neuen Flugzeuges. Bild rechts: Seitenansicht der
Anschließend fanden die Vorführungen dieser wirklich ausgezeichnet gelungenen Neukonstruktion statt, deren Schaffung nicht zuletzt auch einer Anregung von Hauptmann a. D. Dittmar zu verdanken war. Unter den Zuhörern war aber noch ein bekanntes Gesicht, und zwar der frühere Chefpilot des Erla-Maschinenwerkes, lüber, der bei Arado jetzt der Abteilung Mustererprobung vorstand und auch die Ar 79 einflog. Bild links: Die AR 79 in der zivilen Lackierung Chefpilot Lüber startete an der Spitze einer Kette von drei dieser neuen Arado 79 Flugzeuge. Dieser neue Typ machte äußerlich wie im Fluge einen ausgezeichneten Eindruck und verriet, daß sie mit viel Liebe und gutem Verständnis für zweckmäßigkeit gebaut worden war. der start der schnellen Maschine war verhältnismäßig kurz, ebenso die Landung (unter dem Rumpf durchgehende Landeklappe, siehe Bild!) Zwei von drei AR 79 in der Luft. Die Flüge bewiesen, daß die Maschine ihrer aerodynamischen Hochwertigkeit und des einziehbaren Fahrgestells nicht nur außerordentlich schnell, sondern auch sehr wenig ist. Loopings am laufenden Band, Langsamflug, starker Slip und selbst trudeln wurde mit verblüffender Selbsverständlichkeit vorgeführt, so daß man sofort den Eindruck gewann, es mit einer rassigen Maschine zu tun zu haben. Besonders erfeulich war ist, daß die Maschine als reisemaschine mit zwei nebeneinanderliegenden Sitzen gebaut worden ist, Forderungen, die an eine moderne Maschine unbedingt zu stellen waren. Die sicht war ausgezeichnet. Man konnte vom Sitz sogar das ausfahrende Landerad sehen. Das einziehbare GFahrgestell, das ohne hydraulischen (!!) Mechanismus arbeitete und direkt von Hand betätigt wurde, machte die Maschine zum modernen Vertreter ihrer Klasse. Bild links: Das Einziehwerk der Ar 79 von unten gesehen. Am Flügelende sind die Spreizklappen sichtbar. Wenn es noch möglich gewesen wäre, diese Maschine zu einem angemessenen Preis zum Verkauf anzubieten, wäre dieser Maschine ein großer Erfolg gewiß gewesen. In deutschland wartete man zu dieser Zeit schon seit Jahren auf ein solches Gebrauchsflugzeug, und selbst Amerika, das auf dem Gebiet der preiswerten Reiseflugzeuge immer noch führend war, hatte zu dieser Zeit, technisch gesehen, nichts Ebenbürtiges aufzuweisen. Kurz gesagt, die Arado 79 war für Sportflieger und den Privatmann eine ideale Maschine, und es war um so erfreulicher, daß Deutschland endlich auch ein zweisitziges Flugzeug mit nebeneineanderliegenden Sitzen hatte. wenn die Arado-Flugzeugwerke es jetzt noch schaffen würden, die ersten drei gebauten Versuchsmaschinen auch für den Deutschlandflug einzusetzen, so wäre dies hoch anzuerkennen, denn die Erprobung in der Praxis war auch für den Hersteller wie für den Käufer gleich wesentlich. Bild oben und unten: Übersichtszeichnungen der Ar 79 Sollten die Maschinen nicht geschlossen über die Strecke kommen, so wäre das bei einer so schweren Erprobung, wie sie der Deutschlandflug darstellt, durchaus verständlich. Trotzdem durfte aber das Werk und letzten Endes der Käufer den Nutzen daraus ziehen.
Bild oben: Baugerüst des Flügelmittelstückes Die Arado AR 79 war als ein Anfangsschul- und Reiseflugzeug mit erweiterten Verwendungsmöglichkeiten konzipiert, daß nach den modernsten Baugrundsätzen konstruiert wurde, die teilweise sogar aus dem Großflugzeugbau auf ein kleines Flugzeug übertragen werden konnten. Wertmäßig besaßen 88,2 Prozent aller verbauten Werkstoffe eine rein deutsche Rohstoffbasis, was zur damaligen Zeit relativ wichtig war. Mit einem Motor von nur 105 PS erreichte die Arado Ar 79 eine
erflogene Spitzengeschwindigkeit von 230 km/h. Trotz der Schnelligkeit war das
Steigvermögen ausgezeichnet; die Steigleistung betrug auf 100 Meter nur 3 1/2 Minuten. Bild rechts: Typische Anzeige im Jahre 1938 Spreizklappen und Einziehfahrwerk gewährten eine stufenweise Steigerungen der Anfangsausbildung mit dem gleichen Flugzeug in einem Maße, wie es bisher kaum möglich war. Darüber hinaus verbesserte sie erheblich die Flugeigenschaften und Leistungen. Die Landegeschwindigkeit lag unter 75 km/h und erlaubte damit das Anfliegen auch kleinster Plätze. Diese Eigenschaften verschafften der Arado Ar 79 als Reiseflugzeug eine besondere Note. Die hohen Leistungen bewirkten eine Reichweite von über 1000 Kilometer bei einem Benzinverbrauch von nur zirka 11 Litern auf 100 Kiliometern. Bemerkenswert waren die außerordentlich bequemen Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten, die der Schiebehaube zu verdanken waren, der sehr große und von beiden sitzen zugängliche Gepäckraum und die geschmackvoll ausgekleidete Kabine mit Saffianleder. Von der Konstruktion ist die moderne Schalenbauweise des Rumpfes aus Elektron erwähnenswert, die von der Sitz-hinterkante bis zum Motor von einem Stahlgerüst abgelöst wurde. Die völlige Verglasung der Kabine und die Formgebung der tiefgezogenen Fenster gewährten ein sehr breites Blickfeld. Das Fahrwerk ist mittels eines in den Endstellungen verriegelbaren Handgriffes einziehbar. Die Abfederung erfolgte durch Gummifederstrebe mit Oeldämpfung. Die Spreizklappen sind unter dem Rumpf durchgehend ausgeführt. Die Tragflächen werden teils mit Sperrholz beplankt, teils mit Stoff bespannt. -----
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