Die ideale Modellflug-Transporttasche

von Michael Behling

Es soll Modellflieger geben, die schleppen ihre Modelle noch mit Klebeband oder Gummibändern zusammengebunden den Berg hinauf.

Es gibt natürlich auch elegante Lösungen, indem man eine bei einem Hersteller meist teure Spezialtasche ordert. Dafür haben Sie den Vorteil, mit der Tasche kostenlos Reklame laufen zu dürfen. Die fallen dann vermutlich jedem ins Auge und der Betrachter fragt sich, warum er nun wieder die alte Klebebandmethode angewandt hat. Meist sind diese Taschen nicht variabel genug und sind beispielsweise auf einem Motorrad nicht genügend geeignet. Auch die von der Industrie angebotenen Rucksäcke können meist nur für kleinere Modelle genutzt werden.

Ich habe aber nun mal neben meinem Hobby als Modellflieger auch das Hobby des Motorradfahrens. Genau aus diesem Grund war ich bereits seit längerer Zeit auf der Suche nach einer vernünftigen Tasche. Die Tasche sollte entweder auf dem Gepäckträger festzuschnallen sein, oder sollte ähnlich wie ein Rucksack auf dem Rücken zu befestigen sein.

Durch Zufall wurde ich in einem Laden für Lenkdrachen fündig. Der Ladeninhaber hatte eine Tasche in Art eines Rucksackes im Angebot. Eigentlich besteht die Tasche aus zwei nebeneinander liegenden Schlauchröhren mit Innentaschen. Diese haben jeweils eine mit Reißverschluß versehene Kappe. Beide Schlauchröhren bestehen aus hochfestem Nylongewebe und sind ebenfalls mit Reisverschlüssen verbunden.

Die Konstruktion dieser Tasche ist nahezu ideal für Modellfliegerzwecke. Erstens kann man die Tasche oben offen lassen, um beispielsweise auch größere Rümpfe und Flächen transportieren zu können, und zweitens können beide Taschenröhren auch getrennt benutzt werden. Für den normalen Modelltransport reicht die Tasche allemal.

Da ich jedoch diese Tasche auch auf dem Motorrad bei höheren Geschwindigkeiten nutzen wollte und diese einem enormen Winddruck aushalten mußte, ließ ich mir die Tasche umarbeiten.

Es wurden zusätzlich die Kohlefaserschlaufen, in denen die Träger eingehängt werden, durch Metall-U-Ringe ersetzt. U-Ringe gibt es in jedem Segelladen, oder bei Freizeitausrüstern, z.B. die Fa. Globetrotter in Hamburg. Dann wurden zusätzlich noch weitere U-Ringe an die Taschen genäht. So bin ich in der Lage, beide Taschen einzeln wie einen Rucksack zu nutzen. Zusätzlich kaufte ich zwei stabile und komplette Schultergurte mit Metallkarabinerhaken. Die gesamten Näharbeiten ließ ich vom Besitzer des Lenkdrachenladens machen. Dieser hatte die erforderliche Nähmaschine und auch das entsprechende Kunststoffnähgarn. Wie gesagt, die Metallteile wurden nur wegen der Sicherheit auf dem Motorrad verwendet.

Der Preis dieser Konstruktion hält sich in Grenzen, da die Tasche bereits für 100.- DM zu haben ist. Hinzu kommen Schultergurte je nach Ausführung und Hersteller zwischen 10 - 40.- DM pro Gurt und ca. 30 DM an Kleinmaterial. Die Ausführung meiner Tasche lag bei ca. 160.- DM.

Die Tasche hat sich bis heute auf das beste bewährt. Aber was viel wichtiger ist, damit sind auch Transportprobleme in den Bergen ade!

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Michael.Behling

Benötigtes Material und Bezugsquellen:

8 Metall U-Ringe aus Nirosta-Stahl, 2 Rucksackgurte mit Polsterung, 1 Meter Gurtmaterial + Kunststoffgarn
Drachentasche variabel Bestell-Nr. 12526 Schwarz Firma Elliot (Gebrüder Wanders)
Drachenladen Luftpirat, Kieler Str. 685, 22527 Hamburg, Tel. 040/5709201 Fax 5708555

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