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Elektroflug muß nicht teuer sein.

Ein Bericht von Bernd König

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Ich möchte hier alle Modellbauer ansprechen, die noch Spaß am bauen haben. Ich habe in den letzten Jahren die Entwicklung der Bausätze verfolgt und bin irgendwie enttäuscht über die Überhäufen des Modellbau-marktes mit Fast-Fertig-Bausätzen oder Voll-GFK/CFK-Modellen.

Je größer und weißer die Segler, desto mehr Applaus erntet man auf Flugtagen und traut sich mit einer gewöhnlichen 3m Rumpel aus Holz gar nicht mehr auf die Piste. Und wenn man dann noch die Preise ansieht taugt dieses Hobby nur noch für Großverdiener.

Zu meiner Person.

Ich bin 41 Jahre alt, wohne in Oberkotzau (bei Hof) und bin aktives Mitglied bei den Modell-Freunden Kirchenlamitz e.V. . Der Verein zählt ca. 30 Mitglieder. Geflogen wird auf der 120m langen Piste vom Terry, über Doppeldecker, Clark Piper, Elektro-Alpina, DG-s bis hin zum Semi-Scale Segler bis zu 6 m Spannweite alles was in die Luft kommt. Unser 1. Vorstand, Pfarrer Schinhammer bemüht sich redlich um Nachwuchs, hält er doch in regelmäßigen Abständen sog. Schnupperfliegen, bei dem interessierte Jugendliche seine Modelle steuern dürfen. Seit 3 Jahren findet unter meiner Leitung im Herbst ein Bastelkurs statt, bei dem neben etwas Aerodynamik die Grundlagen des Modellbaus vermittelt werden. Wie bei jedem anderen Verein ist die Jugendarbeit mit viel Idealismus verbunden. Früchte trägt das so gut wie keine.

Desweiteren bin ich Kassier beim Freiflugverein Flugsportgruppe Oberkotzau, aus dem schon einige nationale und internationale Meister hervorgingen. Ferner gehe ich gerne hanggesegelt, weshalb ich bei dem MFV Tröstau eine Hangflugmitgliedschaft abgeschlossen habe. Dem Verein steht ein Hang auf dem „Hildenbühl" wird bei SW-Wind zur Verfügung.

Wie alles begann.

Mein erstes Attentat war die Versenkung der wunderschönen Weihe 50 meines Vaters mit 2 Kanal Tipp-Tipp im Jahr 1963. Ab ca. 1970 baute ich dann über Filou, Dandy, Hi-Fly , BS1, Kestrel, Salto ,Foka, Emir,Terry, einige Schifsmodelle zwischendurch die unterschiedlichsten Modelle, die meisten jedoch nicht für mich.

Im Jahr 1975 baute ich den ersten käuflichen RC Elektrosegler, das Mosquito von Graupner. Das Modell war damals eine Sensation, schleppte es sich doch mehr schlecht als recht in die Luft. Irgendwann verlor ich jedoch die Lust an der Gaukelei und widmete mich über Motorflug dann dem Segelflug.

Nach Gummiseilstart über Elektrowinden-und Huckepackschlepp kam ich zum F-Schlepp. Das ist für mich die schönste und ungefährlichste Methode seinen Segler in die Luft zu bekommen.

So lange ein geeigneter Pilot samt Motormodell zur Verfügung steht ist das die feinste Sache überhaupt, braucht man sich doch über Größe und Gewicht seines Seglers keine allzu großen Gedanken machen.

1989 schenkte mir mein Bruder den Bausatz "Chicco" der Fa. Krick. Nach so vielen Fertigrümpfen war das für mich wieder einmal eine willkommene Abwechslung. Zweiachsgesteuert mit einem 550er Mabuchi war das Modell immer dabei, kam jedoch selten zum Einsatz weil unser Schleppilot keine Gelegenheit ausließ uns in die Lüfte zu schleppen.

Fällt dann jedoch der Pilot aus irgendwelchen Gründen dauerhaft aus, dann steht man ganz schön dumm da.

Verwöhnt wie ich mittlerweile war baute ich kurzerhand meinen Chicco auf Querruder um. Ab 91 war das Modell mein ständiger Begleiter. 1993 baute ich dann meinen ersten Styroporbomber, eine Herkules mit 2,20m Spannweite angetrieben von 4 x 400er Speed.

In meinem Hausverein, den Modell-Freunden Kirchenlamitz e.V. gibt es einige Modelle mit 3 und 4 m Spannweite, angetrieben von ab Ultra 1600 aufwärts mit 16 bis 24 Zellen. Auf dieser Schiene wollte ich nicht mitfahren, denn bei mir hört das Hobby auf, wenn 1500.- DM in der Luft herumschwirren (ohne Anlage!). Ein herkömmliches Baukastenmodell mit GFK Rumpf und Fertigflächen dieser Größe bringt leer ca. 2400 g auf die Waage. Rechnet man Motor und Akku dazu, dann kommen gut 4000 g auf die Waage und wer kann schon solch einen Bomber noch allein starten?

Mein Ziel war ein Segelflugmodell um die 3 m Spannweite, das mitsamt Antrieb nicht viel schwerer als meine betagte Fiesta / MPX sein sollte. Schließlich bin ich als Flachlandtiroler auf die oftmals spärliche Thermik angewiesen.

Dann fiel mir ein Prospekt der Fa. Lenger Modellbau in die Hand, und ich entschloß mich für den Amadaeus, ein Holzmodell mit 3 m Spannweite mit Diskusflügel, das von mir jedoch auf 3,25 vergrößert wurde (Fiesta!). Als ersten Antrieb baute ich auf Anraten elektroflugerfahrener Kollegen eine 700er Speed mit 10x6er Luftschraube und 10 Zellen ein. Siehe da, der Vogel kam in die Luft, jedoch ging ihm beim 2. Steigflug rasch die Puste aus. Das wars dann wohl.

In einschlägiger Literatur kann man sich ja mit viel Rechnerei den passenden Antrieb ausrechnen. Es mußte aber eine einfachere Methode geben und so kam mir die Idee das Fluggewicht in Relation mit dem Standschub zu bringen.

Ich baute mir einen Motorprüfstand, mit dem ich mittels Zugwaage den Standzug messen konnte. Die unterschiedlichsten Kombinationen von 550er, 600er und 700er Motoren und Luftschrauben wurden bei verschiedenen Eingangsspannungen ausgemessen (so viel ich eben ausgeborgt bekam).

Der Amadaeus war dann das Versuchskaninchen. Irgendwann gab dann der Motorspant auf und ich entschloß mich für einen 600er Getriebemotor mit 14x9,5er Luftschraube. Der Standschub beträgt 1100 g. Teilt man das Fluggewicht durch den Standschub, dann erhält man einen „Leistungs"-Faktor, hier von 2,36. Das Modell gewinnt zügig an Höhe und mit 4 -5 Steigflügen sind immer 30 Minuten drin.
Jetzt hatte ich einen Segler mit über 3 m Spannweite, einem Abfluggewicht von 2600 Gramm und der Preis? Holzbausatz, Kleinteile, Bügelfolie und Motor mitsamt Luftschraube ca. 250.-DM.

Und hier mein Tip für alle, die einen Antrieb für ein Modell suchen.

Bei der Auswahl des richtigen Antriebs sollte man das ungefähre Abfluggewicht wissen. Mit dieser Seite kann man auf die Schnelle den passenden Antrieb finden, ohne sich mit irgendwelchen Formeln rumzuquälen.

Ich gehe davon aus, daß ein Holzmodell (Segler) bis zu einer Spannweite von 3,50m entstehen soll. Bei Holzbaukästen entspricht das Rohbaugewicht etwa dem Inhalt des Baukastens ( ohne Leimtube!).

Ersetzt man den mitgelieferten Flächenstahl durch eine Carbonverbindung, dann kommt man auf das ungefähre Leergewicht. Jetzt braucht man nur noch das Gewicht der Fernsteuerung, des Antriebs und des Flugakkus hinzuaddieren und in der Tabelle nachsehen.

Bei Fertigmodellen funktioniert das natürlich genauso! z.B. 600er Antrieb mit 8 Zellen, Empfänger, 4 Rudermasch., separater Empfängerakku: ca. 960g oder 600er Getriebeantrieb mit 10 Zellen, Anlage wie oben ca. 1100g .

Der Faktor Abfluggewicht/Standschub sollte nicht größer als 3 sein. Sonst ist der Steigflug schon ziemlich flach und einem Anfänger nicht mehr zuzumuten, weil jede falsche Steuerbewegung die erkämpften Meter wieder zu Nichte macht. Ich habe meinen Chicco von Krick auch schon mit einem Leistungsfaktor von 3,73 in die Luft gebracht, Spaß macht es aber richtig ab 2,5 abwärts.

Hier ein Auszug aus meiner Tabelle

Standschub U/MIN V max Zellen Strom Laufzeit Luftschraube Motor
490 g

8620

17,24 m/s

6

15 A

6,2 min.

9x5 Grp.

Speed 600/8,4

520 g

10300

18,9 m/s

7

16 A

6 min.

8x4,5 Grp.

Speed 600/8,4

625 g

9550

19,1 m/s

7

19 A

5 min.

9x5 Grp.

Speed 600/8,4

625 g

8600

17,2 m/s

8

18 A

5,3 min.

9,5x5 Aero.

Mabuchi 550

700 g

4150

12,45 m/s

8

12 A

8 min.

13,5x7 Aero.

Speed 600 FG2,5

775 g

7100

17,75 m/s

10

16 A

6 min.

10x6 Grp.

Permax 600BB 3:1

950 g

4700

14,1 m/s

10

16 A

6 min.

13,5x7 Aero.

Speed 600 FG2,5

1025 g

5400

16,2 m/s

8

16 A

6 min.

13x7 Aero.

Permax 600BB 3:1

1050 g

6800

18,7 m/s

10

21 A

4,5 min.

11x6,5 Aero.

Permax 600BB 3:1

1100 g

5000

15 m/s

8

22 A

4,3 min.

13,5x7 Aero.

Permax 600BB 3:1

1100 g

4100

16,4 m/s

10

16 A

6 min.

14x9,5 Cam.

Speed 600FG3

1275 g

5880

17,64 m/s

10

20 A

4,8 min.

13x7 Cam.

Sp. Gear 700BB

Zu bedenken sei noch die Fluggeschwindigkeit das zu bauenden Modells. Ein zu schnell drehender Antrieb in einem langsamen Modell bringt einen schlechteren Steigflug. Das hängt mit dem „Biß" der Luftschraube zusammen, würde hier aber den Rahmen sprengen. Im umgekehrten Fall leuchtet das vielleicht mehr ein. Wenn man ein schnelles Modell mit einem langsam laufenden Antrieb versieht, dann quirlt die Latte im Geradeausflug schon mit maximaler Geschwindigkeit. Will man auf Höhe kommen muß man ziehen, was aber bei diesem Modell einen Strömungsabriß zur Folge hat.

Die maximale Geschwindigkeit V max. des Antriebes sollte für so groß wie die Steigfluggeschwindigkeit sein. Das heißt bei :

Segler 1,4 - 1,8 x / Sport 1,2 - 1,5 x / Speed 0,9 x

Vielleicht habe ich mit dieser einfachen Lösung den einen oder anderen ermutigt wieder einmal ein „Modell" zu bauen. Ich finde unser Hobby sollte sich nicht zu einer Gesellschaft der oberen Zehntausend entwickeln. Man sollte vor allem auf Modellflugveranstaltungen die kleinen, vielleicht letzten richtigen Modellbauer zu würdigen wissen. Auf meiner Homepage trage ich meine Erfahrungen zusammen und möchte sie jedem zugänglich machen, damit nicht unnötig viel Lehrgeld gezahlt werden muß.

Ihr

Bernd König

Links zum Magazinbeitrag

www.kb-modell.de

 

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