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Entstörung von Elektroflugmotoren |
von Bernd König |
Jeder Gleichstrommotor verursacht im Betrieb mehr oder weniger Störungen.
Am Kollektor wird die Polung des Läufers laufend umgepolt. Die Kollektorkohlen decken
dabei zeitweise zwei Lamellen ab, wodurch ein kurzfristiger Kurzschluß entsteht.
Außerdem wird jeweils der Stromfluß einer Spule unterbrochen, wodurch eine ziemlich hohe
Induktionsspannung entsteht. Dabei entsteht ein Bürstenfeuer, das ein sehr breites Frequenzspektrum hat, und vorwiegend über die Zuleitung des Motors abgestrahlt wird. Auf den Empfänger wirkt sich ein Störsignal im Nahbereich kaum aus, weil das Sendersignal viel stärker ist. Je weiter das Modell vom Sender entfernt ist, desto stärker wird der Empfang von der Störfrequenz gestört, bis zu einem Zeitpunkt, an dem das Modell nicht mehr auf die Fernsteuersignale reagiert.
Die Skizze
zeigt die einfache Entstörung, wie sie von den Herstellern empfohlen wird. Zwei
Kondensatoren zum Gehäuse und ein Kondensator zwischen den Anschlüssen des Motors.
600er Speed sind in der Regel vorentstört. Sie besitzen jeweils die beiden Kondensatoren C1 innerhalb des Gehäuses. Graupner empfiehlt standartmäßig die Verwendung eines Entstörfilters, der im Katalog angeboten wird, doch dazu kommen wir später noch. Was nun die beste Kombination ist, kann nur schwer gesagt werden. Ich habe meine persönliche Kombination oben mit angegeben. So bekommen bei mir auch die schon vorentstörten 600er noch zwei C1 verpaßt, wodurch sich die Kapazitäten zwar addieren, aber in den meisten Fällen ist das so in Ordnung. Ich hatte aber auch schon Fälle, bei denen die Entstörung nicht so 100%ig zu funktionieren schien. So hatte ich in manchen Fluglagen auch schon mal kurze Motoraussetzer, begleitet mit kräftigem Ruderzucken. Manchmal genügt es eine andere Kondensatorkombination auszuprobieren, Scheibenkondensatoren gegen Vielschichtkondensatoren auszutauschen oder die Antenne etwas anders zu verlegen. Es gibt hier kein Patentrezept. Sollte auch ein zweistündiges Einlaufen des Motors bei ca. 1/3
Nennspannung nichts bringen, so sollte man den Motor zusätzlich mit Induktivitäten
entstören. Induktivitäten sind Luftspulen mit einer Induktivität von ca. 0,2 uH
(Mikrohenry). Hier die zusätzliche Entstörung mit Induktivitäten. Falls man einen fertigen Entstörfilter verwendet, so sollte die Zuleitung zum Motor nicht länger als 5 cm sein. Sollte diese Methode auch nicht fruchten, so sollte man vielleicht mal einfach einen anderen Motor ausprobieren. Es kommt im Billigmotorbau schon mal vor, daß eine Motorkohle schief im Halter hängt, oder der Kollektor zu unrund läuft. Zu hohe Drehzahlen und allzu hohe Motorströme fordern auch ihren Tribut in punkto Störsender! Der Fernsteuerungseinbau:
Der Test: Vor dem Flugbetrieb empfiehlt es sich mit eingeschobener Senderantenne einen Reichweitentest zu machen. Dabei kann man auch keine genauen Angaben wie weit der Empfang ohne und mit laufendem Motor sein sollte. Ist die Reichweite bei laufendem Motor wesentlich kleiner, so sollte der Einbau aller Komponenten nochmals überprüft werden. Insbesondere auf evtl. abgebrochene Kondensatordrähtchen achten. Die hier aufgeführte Entstörung mit Entstördrossenl gilt bis zu einer 600er
Motorgröße. Ab der 700er Serie fließen normalerweise Ströme jenseits der 25 A Grenze.
Diese Motoren haben aber von Haus aus mehr Wicklungen, d.H. mehr Segmente auf dem
Motoranker ( in der Regel 5), außerdem sind sie mit einem rückwärtigem Lagerschild aus
Metall besser gekapselt. Dadurch verringert sich auch die Stärke der HF-Impulse. ---- Alle Rechte vorbehalten, auch die der fotomechanischen
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