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Dynamischer Segelflug |
von Wolfram Gothe |
Ich komme
gerade aus den USA und habe den ultimativen Nikolausknaller aus Kalifornien mitgebracht...
Vor ca anderthalb Wochen hat mich Joe Wurts (ihr wißt schon - der mit dem Schnauzbart und
dem Weltmeistertitel in F3J) in den dynamischen Segelflug eingeführt. Bild: Kurs nach Luv; Windgeschwindigkeit: 20 km/h; Fluggeschwindigkeit (Strömungsgeschwindigkeit der umgebenden Luft): 20 km/h; Für den Betrachter hat das Flugzeug die Geschwindigkeit 40 km/h. (LUV.GIF) Das Konzept ist schon etwas älter - so ungefähr 80 Jahre, da hat man sich darüber Gedanken gemacht, wie es Albatrosse wohl schaffen riesige Strecken zurückzulegen ohne jemals mit den Flügeln schlagen zu müssen - wohlgemerkt in Bodennähe (bzw Meeresnähe). Das Zauberwort in diesem Zusammenhang war "Windgradient" - das haben wir alle schon mal gehört, nicht wahr?? Aber kennt jemand von uns auch nur einen Menschen, der uns nicht nur sagen kann was das ist, sondern auch noch was man damit anfangen kann??? Also bis vor kurzem kannte ich niemanden. Ihr etwa? Um ehrlich zu sein, habe ich auch nie jemanden gefragt.... Bis vor kurzem. Orts- und Szenenwechsel: Parker Mountain, California, eine Stunde nordöstlich von L.A.Bild: Kurs nach Lee; Windgeschwindigkeit: 20 km/h; Fluggeschwindigkeit (Strömungsgeschwindigkeit der umgebenden Luft): 20 km/h; Für den Betrachter hat das Flugzeug die Geschwindigkeit 40 km/h. (LEE.GIF) Anwesende: diverse Comabtpiloten, die ihre EPP-Foamies durch die Gegend schaukeln, sowie Joe Wurts und meine Wenigkeit als internationaler Beobachter Bedingungen: solala - ca 2 m/sec Windgeschwindigkeit. Wenn Parker Mountain nicht so ein perfekter Hang wäre und die Sonne nicht auf die Luvseite des Hanges scheinen würde, könnte kein Flugzeug oben bleiben. So schleicht man vorsichtig nah am Hang entlang und Combatfliegen macht eigentlich erst so richtig Laune, weil ein Hit immer gleich ein Kill ist (wer wissen will wassndassnunseinsoll kann mich anmailen: Wolfram.Gothe@t-online.de) Bild: Kurs nach Lee, kurz vor Durchsto§en der Grenzschicht; Windgeschwindigkeit: 20 km/h; Die Fluggeschwindigkeit (Strömungsgeschwindigkeit der umgebenden Luft) beträgt nach wie vor 20 km/h. (LEE_20.GIF) Joe meint, daß es heute nicht besonders gehen würde, aber er könne mir das Prinzip
zeigen. Er baut seine F3B-Synergy zusammen und wirft sie mit Schmackes in den lauen
Bild: Kurs nach Lee, kurz nach Durchstossen der Grenzschicht; Windgeschwindigkeit: 20 km/h Die Fluggeschwindigkeit (Strömungsgeschwindigkeit der umgebenden Luft) beträgt nun jedoch 40 km/h: Die ruhige Luft kommt dem Flugzeug quasi entgegen, zwar wächst der Luftwiderstand, doch aufgrund der Massenträgheit des Modells bleibt der Zugewinn an Energie weitestgehend erhalten. (LEE_40.GIF )
Bild: Kurs zurück ins Luv, kurz nach Durchstossen der Grenzschicht; Windgeschwindigkeit: 20 km/h; Die Fluggeschwindigkeit (Strömungsgeschwindigkeit der umgebenden Luft) beträgt nun schon 60 km/h: Nun kommt der Wind dem Flugzeug entgegen. Zeit für die nächste Runde!! (LEE_60.GIF)
Merkwürdigerweise kommt er mit richtig Speed wieder über die Kante... was iss da los?? Windgeschwindigkeit immer noch ca 8 km/h!! Nach der sechsten Runde hört man ein ziemlich beängstigendes Pfeifen des Modells, in den Wenden biegen die Flächen auch schon ziemlich durch. Joe beginnt die Synergy wie ein Fesselflugmodell in Achten um sich herum kreiseln zu lassen...dabei wird der Abstand zu ihm nie größer als 30 m. nur manchmal zeigt er wieviel Energie er gerade hat und läßt das 2,5kg Modell senkrecht steigen: 1 sek. - 2 sek. - 3 sek. - heute gehts nicht so gut meint er, als er sein Flugzeug in den Geradeausflug bringt - ca 150m über der Hangkante!! Dann stürzt er wieder hinter die Kante. Windgeschwindigkeit inzwischen ca 6 km/h!! Die anderen Piloten sind lieber gelandet - wir beginnen hinter den Autos in Deckung zu gehen, die Geräusche der Synergy beginnen Hubschrauberrotoren zu ähneln. Dabei fliegt Joe wie gesagt die Hälfte seiner Kreise hinter der Hangkante, unterhalb des Horizonts.... Kurz darauf ein häßliches Geräusch, dann taumelt die Synergy wie ein welkes Blatt gen Tal - die G-Kräfte ließen einen kleinen Schaden am vorderen Rumpfteil größer werden: der vordere Rumpf mit dem Trimmballast brach an der Flügelvorderkante ab.... Joe brauchte zwei Biere und anderthalbstündiges intensives Aufmicheinreden um mir das Prinzip tatsächlich verständlich zu machen.. Dann bekam ich das große Grinsen... wenn wir das auch erstmal verstanden haben UND fliegen können, brauchen wir keine Hänge mehr - eine halbwegs große Mauer und ein EPP-Flyer tuns um die Sau rauszulassen... PS.: Nach seinen Berechnungen läßt der Gesamtwiderstand von F3B-Modellen eine theoretische Höchstgeschwindigkeit von ca 700 km/h zu... wenn man dem Flattern Herr würde... von ( Der gesamte Diskussionsbeitrag kann über das Forum abgerufen werden) |
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