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PSS Bronco O V 10 |
Frank Hackbarth |
... ein PSS-Segler, der nichts anbrennen läßt. Beim Ausarbeiten einer kleinen Marktübersicht von PSS-geeigneten J Modellen fiel mir die Bronco OV 10 der Firma Multek Modellbau sofort auf. Ursprünglich für zwei Speed 400-Motoren ausgelegt, müßte dieses Modell bei einem angegebenen Rohbaugewicht von ca. 450 Gramm doch einen ausgezeichneten "Leichtwindsegler" abgeben. Da mein Alpha Jet und meine F 16 bei weniger als fünf Windstärken eigentlich nur noch als Standmodelle eine gute Figur machen, und ich das Original noch aus meinen "Kindertagen" als Zieldarstellungsflugzeug in Todendorf kenne, lag die Bronco schon bald als Bausatz in meiner Bastelbude. |
Solche Aufnahmen
gelingen eigentlich nur wenn |
Der Inhalt besteht fast ausschließlich aus
CNC-gefrästen Balsa- und Pappelsperrholzteilen, sowie diversen Leisten und Brettchen aus
Balsa. Lediglich die Kabinenhaube, die Motorgondeln und das Heckabschlußteil des
Hauptrumpfes bestehen aus Plastik. Außerdem sind sämtliche Anlenkungs und Kleinteile
vorhanden. Beim Bau der Bronco erwartet einen also vor allem viel Arbeit mit dem Werkstoff
Holz. Das Thema Schäften sollte eigentlich auch kein Fremdwort sein, da aufgrund der
Baukastengröße (Tercel-Format) Beplankung, Holme und Nasenleiste der Tragfläche erst
durch diese Methode ihre endgültige Länge/Größe erhalten. Der Baukasten wird durch
eine sehr ausführliche Bauanleitung, sowie einen großen 1:1 Bauplan vervollständigt. Wie bei meinen Berichten "üblich", erfolgt jetzt keine Schritt-für-Schritt Anleitung, sondern eine Beschreibung von Abänderungen bzw. Verbesserungen, die zum Teil herstellerbedingt, zum größten Teil jedoch auf den Einsatz als PSS-Flieger zurückzuführen sind. Flächenaufbau - Die Holme aus Kiefer 8 x 3 mm sind meiner Meinung nach überdimensioniert, vor allem beim Elektro-Einsatz reichen 8 x 3 mm Balsaleisten festigkeitsmäßig völlig aus. Die Endleiste wurde von 48 auf 50 mm Tiefe vergrößert und entspricht damit der halben Breite eines normalen Balsaholzbrettchens. Die Lage der Rippen sollte man nicht auf Holm und Beplankung markieren, sondern deren Verlauf auf dem Plan über die Nasen Endleiste hinaus verlängern. So wird das Einsetzen der einzelnen Rippen einfacher. Die Nasenleiste ist 5 mm zu breit und verändert dadurch die Flächentiefe - also kürzen. Durch die starke Profilwölbung muß die vordere obere Beplankung ca. 10 mm größer sein als die untere, sonst gibt's Anpassungsprobleme. Die Querruder müssen so weit wie möglich vergrößert werden, damit für die PSS-Version genügend Ruderwirkung vorhanden ist. Die Umrisse der Randbögen werden mit Blaupapier auf die | Balsaklötze übertragen und mit | Laubsäge oder ähnlichem grob vorgesägt - es bleibt auch so noch genug Schleifarbeit übrig. | Für Leute mit Stauballergie: Ein Balsahobel ist hier Gold wert. Die Löcher für die Flächendübel werden erst nach Rohbaufertigstellung der Rümpfe angebracht, indem die Fläche an den Spant angelegt wird, an dem sich bereits die Bohrung befindet. Jetzt einfach durchbohren - und paßt. Ich habe die Querruder folgendermaßen von der Fläche "entfernt": Trennlinie ohne Beplankungsabzug anzeichnen, obere und untere Beplankung nacheinander durchschneiden und erst dann die Rippen abtrennen. Nun nochmal oben ca. 2,5 und unten 6 mm Holz entfernen und die Ruder mit 1 mm Balsa verkasten. Vor dem Aufbringen der oberen Beplankung im Bereich der Ruderhörner noch eine Balsaholzverstärkung anbringen. Thema durch.
Die genaue Form der ABS-Motorgondeln ist nur schwer auszumachen und hat mich einige Arbeit gekostet. Für das Anbringen der Flächenbefestigung ist es besser erst das Höhenruder mit den beiden Rümpfen zu verschrauben und erst danach die erforderlichen Bohrungen anzubringen. Fehlt noch was? Ja, das ... Höhenleitwerk - Aus Gewichtsgründen habe ich für die Beplankung nur
1 mm Balsaholz mit Quartergrain-Zuschnitt verwendet. An allen vier Ecken kommen noch
Verstärkungsdreiecke aus Balsa zum Einsatz. Im oberen Teil im Bereich des Servos wird
eine kreisrunde Revisionsöffnung mit 50 mm Durchmesser eingerichtet - für eventuelle
Reparaturen, wie zum Beispiel Getrieberitzel auswechseln oder ähnliches. Hoffentlich
nicht! Was mir überhaupt nicht gefiel, war die Verlegung des dicken
Höhenruderservokabels vom Leitwerk direkt zum Hauptrumpf. Dort verläuft beim Original
(und auch bei mir) der Antennendraht. Ich habe deshalb eine Nut ins Seitenruder gefräst,
dort verläuft jetzt unsichtbar ein dreiadriges Flachkabel. Wer nun der Meinung ist, am Baukasten sei noch einiges zu verbessern, der irrt. Alle
Bauteile sind von guter Qualität und der Rohbau ist trotz Vollholzbauweise in einem
überschaubaren Zeitrahmen fertiggestellt (CNC sei Dank). Ich habe mich für ein Finish
mit Bügelfolie entschlossen, da einsatzbedingt (ich sage nur: Steilküste) eine
Bespannung mit Papier viel zu empfindlich erschien. Deshalb auch die diversen
"Verstärkungen am Modell". Als Lackiervorlage habe ich ein Typenbuch aus der
Squadron Signal Reihe "durchgearbeitet". Die Farblackierungen in der Mitte haben
mir aber nicht besonders zugesagt und erst auf der letzten Seite bin ich auf ein kleines
Schwarzweißfoto gestoßen, daß zum Glück eine Farbbeschreibung enthielt. Beim Auswiegen des Schwerpunktes erlitt ich zunächst einen kleinen Schock. Insgesamt mußten 260 Gramm in Form von Akku, Empfänger und Blei in der Rumpfspitze deponiert werden. Daß meine Befürchtungen hinsichtlich einer gewissen Ubergewichtigkeit völlig grundlos waren, zeigte dann die anschließende Flugerprobung, die zuerst im Rahmen des PSS-Treffens erfolgen sollte. Wie den Beteiligten ja hinreichend bekannt, war ausgerechnet an diesem Wochenende fast ausschließlich Windstille angesagt. Nur am Sonntag konnten durch thermische Einflüsse einige Flüge gemacht werden, und auch die Bronco bekam zum ersten Mal Luft unter die Flächen. An einem Tag, an dem es schon schwierig war, einen HLG oben zu halten, hat mich der Flieger vor allem dadurch begeistert, daß ich mit ihm mehrere längere Flüge durchführen konnte, ohne abzusaufen! Beeindruckend und auf das auftriebsstarke Profil zurückzuführen sind die Langsamflugeigenschaften bis fast zum Stillstand. Nicht umsonst sind uns auf Anhieb so gute Fotos gelungen. (Hierfür Dank an Achim). Am nächsten Wochenende wurde das Modell dann bei nachmittags etwas auffrischendem Wind auf Herz und Nieren getestet. Das erste, uneingeschränkt thermiktaugliche PSS Modell. Die Landungen kann man schon fast nicht mehr als STOL -sondern schon eher als Hubschrauberlandungen bezeichnen. Rollen kann der Flieger auch, nur bedingt durch die drei Rümpfe nicht ganz so schnell. Trotzdem ist die Wendigkeit, vor allem auch durch die vergrößerten Querruder, sehr gut, was bei einem anschließenden Fotoshooting, verbunden mit Herumturnen in Bodennähe und endlosen Fahrtkurven, unter Beweis gestellt wird. Auch Loopings fliegen kann die Bronco, ein Flugzustand, den die motorisierte Version bei ausgeschaltetem Antrieb nach Aussage des Herstellers zum Beispiel nicht erreicht. Allerdings sehen die Loops immer etwas faßförmig aus, da es gar nicht einfach ist, bei diesem Profilwiderstand genügend Fahrt aufzuholen. Rückenflug k.v. (kannste vergessen - wieder das Profil). Als Fazit bleibt mir nur noch zu sagen: Bronco, find ich gut. Sie eignet sich hervorragend zum Rumbrettern in Bodennähe mit gelegentlichen Kunstflugeinlagen, ist wendig wie das Original und auch sehr gut für Hänge geeignet, an denen es nicht ganz so gut trägt wie an der Steilküste. --- |
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