[an error occurred while processing this directive] | [an error occurred while processing this directive] |
|
Magazin-Home | Neue Beiträge | Die Besten | Die Hits | Irgendeinen Beitrag | Suchen | Favoriten | Bewertung und Kommentar |
Wie behandle ich eine Autobatterie |
von Stefan Hundler |
Da ich immer wieder, sowohl von Anfängern als auch von Profis höre, dass sie Probleme mit ihren Autobatterien haben, habe ich beschlossen, die wichtigsten Sachen in einem kleinen Text zusammenzufassen. Man hört immer wieder: Mit meiner Autobatterie kann ich nur 2-3 mal meine Akkus laden ...
Je nach Anwendungszweck sollte man eine ausreichende Größe wählen. Für eine Batterie, die man immer mit sich herumschleppt, sollte man lieber eine kleine wählen. Will jemand nur 2 oder 3 mal seinen 7-zelligen Akkupack laden, so reicht eine mit 44Ah (sogar noch kleiner). Will jedoch einer mit seinem 30-Zellen E-Hubi 8-10 mal fliegen, so sollte sie schon eine Größe von 80 - 110Ah wählen. An dieser Stelle muss ich aber schon drauf hinweisen: Die Lebensdauer einer
Autobatterie richtet sich danach, wie tief man sie entlädt. Also, wenn es geht, die Batterie so groß wählen, dass sie nicht mehr als 50% (besser ist natürlich 30% oder noch weniger ..) entladen wird. Wieviel "Energie" man braucht, kann man sich ausrechnen: Eine 1700er Zelle wird mit etwa 1,8V und 2000mAh geladen. Das sind 3,6Wh pro Zelle
(V*Ah=Wh). Bei einer Autobatterie kann man die Nenn-Wattstunden auch ausrechnen. Bei 44Ah sind das
528Wh. Teilt man die beiden Werte durcheinander, so bekommt man die Anzahl von max.
Ladungen. Hier sind es 14,6. Natürlich ist das nur ein theoretischer Wert, da das
Ladegerät einen Wirkungsgrad von etwa 70-95% hat, usw. In diesem Fall wären es etwa
10-11 Ladungen. (Dies wäre aber schon 70-100% Entladung s.o.) Ich kann hier keine Batterie-"Sorte" empfehlen. Wichtig ist nur, dass sie einen Namen hat, den man schon öfter mal gehört hat (also keine NO-Name), und dass sie 1 (besser 2) Jahr Garantie hat. Außerdem hat es einen Grund, das manche billig andere teuer sind ... Also, nicht das billigste kaufen !!! Es gibt im groben 3 Batterietypen:
Für unsere Zwecke wäre theoretisch eine zyklenfeste Batterie sinnvoll, jedoch haben die einen relativ hohen Preis (etwas das doppelte bis dreifache), außerdem habe ich bei normalen Batterien noch keine allzu großen negativen Erfahrungen gemacht, die so eine Investition rechtfertigen.
Auf der Packung des Laders findet man meistens eine Tabelle, dass bei einer bestimmten Anzahl von Stunden die Batterie voll ist. Dies ist aber FALSCH! Eine Blei-Säure-Batterie kann man nur SEHR indirekt von der Spannung oder der reingeladenen Kapazität auf ihren Zustand schließen. Man kann grob sagen, dass ein unbelasteter Akku (über mehrere Stunden weder geladen noch entladen) bei 12,8-12,6V voll ist. Bei 12,3-12,2V etwa halbvoll und bei 12V nur noch 30% seiner Kapazität hat. Ihren Ladezustand kann man nur exakt bestimmen, wenn man mit einem Säureheber arbeitet. Solche gibt es bei fast jeder Tankstelle oder beim Autoteilehändler für 5 DM. Wenn der Säureheber bei einer Batterie 1,28 (oder auch 1280) anzeigt, kann man davon ausgehen, dass die voll ist. Bei 1,20 ist sie halbvoll und bei 1,12 ist sie schon ziemlich entladen. Oft wird auch gesagt, dass eine Batterie nicht die Spannung von 14V überschreiten sollte. Auch FALSCH! Wenn eine Batterie ziemlich leer ist, so ist auch der Säurestand im "Keller". Man kann diesen zwar durch normales Laden wieder anheben, aber so richtig 100%ig bekommt man ihn nur wieder hin, wenn sie mit einer Spannung über 14 Volt geladen wird. 14,4V (oder 15V bei einer tiefen Enthaltung) ist recht gut. Das liegt daran, dass bei tiefen Entladungen ein chemischer Prozess verstärkt/beschleunigt wird, der durch eine Ladung nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. (-> Entstehung von Bleisulfat) Durch höhere Spannung wird Wasser vergast, somit steigt der Säurestand auch wieder an. (Mal grob ausgedrückt) Man braucht auch keine Angst zu haben, dass sie überladen (besser wäre gekocht) wird, da nur ein sehr geringer Strom fließt. (Die Ladung mit 15V kann durchaus viele Stunden oder Tage dauern.) Wie lange, richtet sich danach, wann der Säurestand wieder auf 1,28 ist bzw. was für ein Lader verwendet wird. Zum Ladegerät für die Autobatterie wäre zu sagen, dass man da nicht sparen sollte. Ich habe mir durch eine etwas falsche Behandlung und einem billigen Ladegerät gleich 2 Akkus kaputt gemacht. Das Ladegerät sollte mindestens 1/10 (sehr viel besser ist natürlich 1/5) der Kapazität der Autobatterie haben. Ich habe jetzt einen Lader für 129 DM, der bis zu 22A lädt und bei dem ich die Wahl zwischen Schnell- und Normalladung habe. (Es lohnt sich wirklich so eine Anschaffung.)
Zur Entladung gibt es nicht allzuviel zu sagen. Nur, dass die Spannung unter Last möglichst nicht unter 10,8V sinkt, sonst wird sie tiefentladen, was der Batterie nicht grade gut bekommt. Entlädt man nur 30% ihrer Kapazität, so hält sie etwa 500 Zyklen (1 Zyklus = 1 mal
laden und entladen). Entlädt man sie zu 50%, so sind es nur noch 200 Zyklen. Hat man sie
zu 80% entladen, so sind es nur noch 50-60 Zyklen .... Da diese Bleibatterien (Akkus) auch keinen Memoryeffekt kennen, muß man sie nicht vollkommen entladen, bevor man sie wieder auflädt. Man sollte sie auch so wenig wie möglich entladen, da ja sonst der Säurestand sinkt (-> Lebensdauer). Wenn man zu Hause seine Flugakkus lädt, ist es besser, wenn man dabei das Autobatterieladegrät einschaltet, was einen Teil der Entladung gleich abfängt.
Wenn man die Batterie immer richtig behandelt, muß man sie nicht großartig warten. Nur die regelmäßige Kontrolle des Säurestandes (speziell vor und nach dem Laden) ist wichtig. Sie sollte an einem Ort stehen, wo es keine direkte Sonneneinstrahlung gibt, auch nicht an einem zu warmen Ort stehen, eine Batterie hat bei Wärme zwar etwas bessere Leistung jedoch verdunstet da unnötig Wasser. Außerdem sollte sie da plaziert sein, wo ausreichend Luftaustausch herrscht, da beim Laden Knallgas entsteht. (Und dies noch in einen perfekten 2:1 Verhältnis ... Ich spreche da aus Erfahrung. Wenn man die Batterie nicht dauerhaft überlädt, muß eigentlich kein destilliertes Wasser nachgefüllt werden. Die Füllhöhe sollte in der Mitte der vom Hersteller aufgebrachten Markierungen liegen. (Man sollte auch drauf achten, dass alle "Fächer" den gleichen Säurestand haben. Sollte dies nicht so sein, so kann man die betreffenden mit destilliertem Wasser auffüllen. Auf keinen Fall sollte man zwischen den "Fächern" hin- und herfüllen.) Will man es genauer machen, oder sind keine Markierungen zu finden, füllt man destilliertes Wasser ein und lädt die Batterie, bis sie 1,28 erreicht hat. Es kann sein, dass die Batterie durch falsche Lagerung viel Wasser verloren hat. Ist das passiert, so erreicht sie einen Säurestand von 1,28 eher. Ist man sich nicht sicher, ob man so eine Batterie hat, so kann man sie noch mal für ein paar Stunden ans Ladegerät hängen. Steigt der Säurestand relativ schnell an, so ist sie immer noch zu trocken. Auf jeden Fall sollten alle Bleiplatten mit Batterieflüssigkeit bedeckt sein. Also ich hoffe, das hilft euch ... Und viel Spaß noch beim Fliegen, Fahren und Schwimmen ... CU Stefan Hundler Ich bin nicht allwissend. Sollte ich Fehler gemacht haben, oder wollt ihr mir nur sagen, das Ihr meinen Artikel gelesen habt (Bitte macht das! "Ich habe Deinen Artikel gelesen" würde mir schon reichen), so schreibt mir bitte. Dieses Dokument wurde von Stefan Hundler am Mi den
14.10.1998 erstellt. |
|
Kommentare oder Rückfragen zu diesem Beitrag richten Sie bitte unter Angabe der gesamten URL an: |
Please send comments or questions on this issue with the complete URL to: |
redaktion@rconline.net |
|