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Vario Airwolf - ein Hubschrauber der Sonderklasse

Ein Bericht von Elmar Lanzinger

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Beim Blättern im wirklich vorbildlichen Katalog der Firma Vario Helikopter blieb mein Blick auf Anhieb beim Modell des Airwolf aus der gleichnamigen Fernsehserie hängen. Einmal so ein Modell bauen und fliegen - ja, das wäre ein Traum!

Meine ersten Erfahrungen mit Hubschraubern hatte ich bereits gemacht und im Lehrer-Schüler-Betrieb (Simulator hatte ich damals noch keinen) war ich auch bereits so weit, den Kobold meines Lehrers sicher im Schwebeflug zu halten. Dabei war ich zum eigentlich zum Helifliegen praktisch gezwungen worden: Eines Tages drückte mir unser Vereinsvorstand Helmut Stauber seinen Sender in die Hand und sagte: "Heute fliegen wir den Kobold im Lehrer-Schüler-Betrieb!". Über die dabei gemachten Erfahrungen könnte man einen eigenen Bericht schreiben... Jedenfalls dauerte es nicht lange und ich hatte einen Katalog und einen Vario Kobold bestellt und gebaut.

Immer wieder sah ich mir den Airwolf im Katalog an, rechnete mir den Anschaffungspreis aus - natürlich sollten alle Sonderfunktionen realisiert werden - und bremste mich immer das Teil zu bestellen. Erst wollte ich richtig fliegen können und auch der Bau dieses Hubschraubers erschien mir für meine bescheidenen handwerklichen Fähigkeiten als zu schwierig.

Eines Tages war es dann so weit: Kurz entschlossen bestellte ich den Airwolf samt Zubehör (ich rechnete schließlich mit einem Jahr Bauzeit und bis dahin wollte ich auch fliegerisch so weit sein, das Modell zu beherrschen!) und konnte bereits am nächsten Tag zwei große Schachteln von Vario in Empfang nehmen.

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Modell: Airwolf
Rotor: 1500 mm
Gewicht: 7,2 kg
Hersteller: Vario Helicopter
Preis (1998):  rund 7000,- DEM

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Tja, da stand er nun: ein zweiteiliger weiß eingefärbter GFK-Rumpf, eine Tüte mit Holzteilen, 2 Tüten mit Zubehör, Motorset mit Krümmer und Auspuff und die Mechanik. Leider habe ich von den einzelnen Baustufen keine Fotos gemacht und so kann ich den Bau nur in kurzen Worten beschreiben:

Image2.jpg (12490 Byte)Bauen

Als erstes kam das intensive Studieren des Plans und der beigelegten "Bauanleitung". Hier muß gesagt werden, daß man bei Vario ganz offensichtlich davon ausgeht, das der Erbauer eines solchen Hubschraubers über viel Erfahrung verfügt, denn außer einigen Hinweisen wird man mit vielen Fragen alleine gelassen. Hier half mir mein Freund Helmut sehr und allmählich wurde klar, wie das Modell zu bauen war. Trotzdem bleiben viele Detaillösungen (Ausfahren der MG's, Montage des Fahrwerks, Drucklufttank usw.) dem Modellbauer selber überlassen. Die Anleitung gibt zwar Hinweise, teilweise sind sie aber nicht schlüssig. Ein Beispiel: Würde das Einzieh-Fahrwerk so eingebaut, wie bei Vario angegeben, dann ist es später nicht mehr zu demontieren. Anders gesagt: Sollte einmal ein Fahrwerksbein abknicken, dann muß der Hubschrauber aufgeschnitten werden um wieder an die Fahrwerksaufhängung heranzukommen.

 

Image3.jpg (6790 Byte)Die Bauphasen gliederten sich wie folgt:

  1. Heraustrennen aller Öffnungen im Rumpf (Fenster, Kühlluft, Wartungsklappe usw.)
  2. Einbau der Fahrwerksspanten und Montage des Einziehmechanismus.
  3. Aufhängung des funktionsfähigen Geschützes und der RC-Plattform
  4. Einbau der ein- und ausfahrbaren MG's
  5. Einbau von Mechanik und Heckausleger
  6. Einbau der Zusatzfunktionen (Positionsblitzlichter, Warnleuchten usw.)
  7. Cockpitausbau und RC-Einbau
  8. Finish und Lackierung

Was hier in kurzen Worten beschrieben ist, verlangt in der Praxis einen sehr großen Aufwand und viel "Hirnschmalz". Zu jedem Baupunkt könnte man sicher mehrere Seiten schreiben und es ist kaum verwunderlich, daß meine anfängliche Prognose (Bauzeit ca. 1 Jahr) sich auch tatsächlich als richtig erwies. Dabei wurde natürlich nicht jeden Tag mehrere Stunden gewerkelt, aber es wurde doch kontinuierlich am Modell gebaut. Ohne meinen Vater hätte ich das Modell aber nicht so hinbekommen, denn oft braucht man beim Bau eine dritte und vierte Hand sehr nötig.

Image4.jpg (9224 Byte)Das Finish und die Profilackierung überließ ich dann einem wahren Künstler, Klaus Kuklau, der den Airwolf absolut makellos sein Farbenkleid anzog.

Fliegen

So stand er nun im März diesen Jahres in seiner ganzen Pracht da. Nach Helmut's Hubschrauer-TÜV ging's ab zum Flugplatz. Als erstes wurde der Motor eingestellt und dann testete Helmut das Modell ganz vorsichtig im Schwebeflug (ca. 10 cm hoch!). Trotz des hohen Abfluggewichtes von 7,5kg (unbetankt) schwebte der Airwolf ruhig und ohne merkbare Vibrationen. Helmut trimmte das Modell aus und reichte mir den Sender: "Einwandfreies Flugverhalten, den kannst Du ohne weiteres schweben!" Niemand kann sich vorstellen, wie mir die Knie zitterten als ich den Pitchhebel nach vorne schob. Dann das Aha-Erlebnis! Das Modell schwebte völlig problemlos und Image5.jpg (9235 Byte)ruhig - eigentlich leichter zu schweben als ein Trainer. Da passierte es: in ca. 1 Meter Höhe fiel der Heckrotor aus! Helipiloten wissen sofort was das heißt. Der Hubschrauber ist nicht mehr steuerbar und dreht sich wegen des Drehmoments des Motors sofort um seine eigene Achse - er macht also schnelle Pirouetten. Helmut stand neben mir und sagte sofort "jetzt ist er kaputt!"... und dann rannten wir um unser Leben, denn das Modell kam direkt auf uns zu. Unbewußt mußte ich wohl den Pitchhebel geschoben haben, denn plötzlich stieg der Airwolf auf ca. 10 Meter und entging dadurch unserem Fangzaun. Etwa 5-10 Sekunden dauerte der "Spaß", dann schlug er am Boden auf, fiel um und beide Rotorblätter hauten in den weichen Erdboden. Totenstille... kreidebleich gingen wir zur Absturzstelle...

Die Mechanik war herausgerissen, die Rotorblätter samt Paddelstange defekt, die Dämpfungsflossen abgerissen, das Seitenleitwerk gebrochen, alle 3 Fahrwerksbeine abgeschert und eine Seitenscheibe gebrochen. Das war alles!

Image6.jpg (5260 Byte)Normalerweise hätte ich mich über einen Totalverlust nicht beschweren dürfen, aber die Rumpfzelle war völlig unbeschädigt.

Bild links: Airwolf im Landeanflug - Ein Flugbild zum Verlieben (hier mit ausgefahrenen MG's).Und wenn geschossen wird (mit Leuchtsternen, oder Raketenpfeifern und 6mm Platzpatronen) gerät man echt in Verzückung. Es sind übrigens zwei Sender nötig um das Modell zu bedienen, wobei der 2. Sender alle Sonderfunktionen steuert.

Frustriert ging ich nach Hause, bestellte für ca. DM 600,- Ersatzteile und begann den Airwolf wieder zu reparieren. Vor allem die Ursache für den Heckausfall mußte gefunden werden, da beim nächstenmal sicher nicht soviel Glück im Spiel sein würde. Es stellte sich heraus, das die Antriebswelle am Heckrotor zu kurz eingespannt war und zwar von oben her genau fluchtete, nicht aber von der Seite. Das war ein Baufehler, der ganz klar auf meine Kappe ging - Asche über mein Haupt. Dennoch dauerte diese Erkenntnis bestimmt 2 Monate und diverse Experten knobelten an dem Problem.

Image7.jpg (7751 Byte)Der nächste Testflug war dann an einem heißen Junitag: "Modell in Ordnung", sagte Helmut und nach dem Einstellen des Spurlaufes schwebte ich den Airwolf ca. 5 Minuten. Plötzlich ein Stottern des Motors und kontinuierlicher Leistungsabfall. Schnell das Modell holprig aufgesetzt und schon war der Motor aus und lies sich durch nichts überreden wieder ordnungsgemäß zu funktionieren. Nach einer Stunde probierten wir erneut und das gleiche Problem trat wieder auf. Thermische Probleme im Rumpf ließen den Rossi-Motor überhitzen und schließlich abstellen. Nun war guter Rat teuer... wie sollte man die Stauwärme aus dem Rumpf bringen? Auf einigen Hubschraubertreffen fragte ich viele Experten zu diesem Problem und fast alle sagten mir, daß der Rossi-Motor zwar über extrem viel Leistung verfüge, aber auch sehr viel Verlustleistung in Form von Wärme produziere. Ich sollte einen Webra-Motor probieren.

Image8.jpg (5378 Byte)Mittlerweile war mir die Lust am Airwolf schon gehörig vergangen: Unsicherheit ob das Heck hält, Motorprobleme... blah! Also baute ich die Mechanik samt Motor aus (das ist wahrlich kein Spaß!), tauschte den Motor und die Übersetzung und testete das Modell im August erneut.

Aber jetzt... Wahnsinn!

Fazit zum Modell

Eine Frage soll zum Abschluß noch beantwortet werden: Macht so ein Modell Spaß?

Ja, es macht Spaß, wenn man es sich ansieht; nein, es macht keinen Spaß, wenn man es fliegen muß! Der hohe Bauaufwand und der stolze Preis für das Komplettmodell (incl. aller Elektronikteile, Zubehör und Lackierung ca. DM 7000,-) läßt kein unbeschwertes Fliegen zu. Durch Image9.jpg (8121 Byte)die Rückschläge wartet man außerdem ständig auf Motoraussetzer oder einen Heckausfall oder einen anderen technischen Defekt. Allerdings nimmt das Vertrauen zu dem Modell mit jeden Flug wieder zu.

Das Flugbild und die Show, die dieses Modell bietet, entschädigt aber für sehr viel!

Wer Fragen hat zum Bau, zur Motorisierung oder ganz allgemein zu Hubschraubern kann mich gerne anmailen.

Übrigens... meine neues Projekt, eine Bell 47 GII als Sprühhubschrauber ist bereits beim Lackierer und demnächst einsatzbereit...

Elmar Lanzinger

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