Deutsche Meisterschaft 2000

Ein Bericht von Martin Holzapfel, MTC Hannover

Die diesjährige Deutsche Meisterschaft (die 10. übrigens) fand wieder in München statt. Genauer gesagt in Moosburg bei Landshut. Von der letztjährigen Meisterschaft waren die Örtlichkeiten schon vertraut.

Bild rechts: Ein Teil des  Landschaftsparcours

Eine Veranstaltungshalle eines grossen Möbelhauses mit allem Drum und Dran. Tische und Bänke standen in grosser Anzahl zur Verfügung, so das jeder Verein seinen mitgebrachten Fuhrpark wirkungsvoll ausstellen konnte. Für Speis und Trank war mit moderaten Preisen auch gesorgt.

Auch eine Tombola mit tollen Preisen gab es wieder (zugunsten einer wohltätigen Einrichtung, die Lospreis-Problematik war allerdings die gleiche wie letztes Jahr). Dieses Jahr begann das Programm schon am Freitagabend mit einer Country-Gruppe, am Samstag spielte die gleiche Band wie schon letztes Jahr.

Am Samstag ging es dann los. Man konnte Geschicklichkeitsparcour oder in der Landschaft fahren und die Baubewerter hatten viel zu tun. Es waren (zumindest am Samstag) wieder eine Menge Leute in der Halle, aber leider nicht so viele Vereine wie im Vorjahr.

Bild links: Ausschnitt des Geschicklichkeitsparcours

Trotzdem haben wieder viele Fachsimpeleien stattgefunden, man hat sich das ein oder andere abgeschaut und es wurden viele Fotos geschossen. Die anwesenden Vereine haben natürlich ausgiebig darüber diskutiert, wie man die anderen Vereine wieder oder neu zur Teilnahme an den Meisterschaften motivieren kann. Später, noch in einem anderen Zusammenhang, mehr zu diesem Thema.

Wedico hat für das Parcours-Fahren zwei Fahrzeuge gestellt. Diese Fahrzeuge sollen in Zukunft immer auf den Meisterschaften fahren und werden dem jeweiligen neuen Deutschen Manschafts-Meister (gleich vorweg: dieses Jahr der MBG Bad Schwartau) mitgegeben.

Die "Durchfahrt"

Wedico hat sich auch bereit erklärt, alle eventuellen Schäden an den Fahrzeugen instandzusetzten. Von dieser Stelle vielen Dank an die Fa. Wedico und insbesondere an Hr. Thol, der das ganze Wochenende anwesend war und die vielen Fragen geduldig und kompetent beantwortet hat.

Einziges Manko: Die Fahrzeuge benahmen sich teilweise recht zickig, besonders beim Rückwärtsfahren. Aber mit einer gutmütigeren Einstellung kann man hier bestimmt einiges erreichen.

Bild links: Die "Höhendurchfahrt"

Das Parcoursfahren wurde gut angenommen und man musste eine Weile warten, bis man an die Reihe kam.Sonntags wurden die restlichen Baubewertungen und Fahrten auf dem Parcours vorgenommen. Eigentlich lagen die Münchner gut im Zeitplan, bis wieder ein Drucker (der übrigens frisch aus dem Laden kam) ausfiel, so das die sehnlichst erwartete Siegerehrung dann mit 1 1/2 Stunden Verspätung, begleitet von einer Percussion-Gruppe, losging.

Alle waren gespannt, wer denn die Sieger waren (Die Sieger muss ich hier schuldig bleiben, die Ergebnisslisten konnten ja nicht gedruckt werden und liegen bis jetzt nicht vor). Jedenfalls wurden die Sieger entsprechend mit Beifall bedacht und Glückwünsche an die Sieger und Platzierten. Alles in Allem wieder mal ein schönes Wochenende.

Bild links: Die "Bordsteinkante

Jetzt zu den oben schon angeführten Diskussionen der Vereine. Es gab mehrere Punkte zu klären.

a) Die Bewertung:

Im Vorfeld hatten sich einige Vertreter unseres Hobbys zusammengesetzt, um die Bewertungsgrundlagen für die Baubewertung und den Geschicklichkeits-Parcour zu überarbeiten. Dies ist auch gelungen, wenn auch an wenigen Stellen noch nachgebessert werden muss. Die Bewerter als auch die Bewerteten waren mit der neuen Regelung zufrieden. Es fühlten sich nur einige Wenige auf den Schlips getreten, weil sie nicht zu den Besprechungen im Vorfeld eingeladen waren.

Der Rasthof auf dem Parcour

b) Die mangelnde Akzeptanz bei den Vereinen

Wie oben schon angesprochen, haben in diesem Jahr weniger Vereine an der Meisterschaft teilgenommen. Das mag daran liegen, das es manchem nach München zu weit (aber gerade aus dem Süden kamen die wenigsten Vereine) war, das es schon wieder in München stattfand oder aber daran, das der Gewinn der Meisterschaft mit dem Ausrichten der nächsten Meisterschaft verbunden ist.

Kleine Vereine stehen hier auf dem Standpunkt, sie fahren nicht auf den Titel oder kommen erst gar nicht. Vielen Vereinen ist die DM auch kein Begriff und bei der Organisation lag dieses Jahr auch einiges in Argen (man musste seiner Einladung ja förmlich hinterherlaufen).

Es wurde unter den Vereinen dieser Sachverhalt diskutiert und ein Massnahmenkatalog verabredet, der nach Sammlung aller besprochenen Punkte den Vereinen zugeleitet wird (Post, eMail, Internet, Mund-zu-Mund). Es haben sich auch professionelle Ausrichter um die Deutsche Meisterschaft bemüht.

Dies wurde von allen anwesenden Vereinen letztendlich abgelehnt, um unsere Unabhängigkeit nicht zu verlieren.

c) Der Junior-Super-Cup:

Neben den Parcours-Fahrzeugen stiftet Wedico seit einigen Jahren einen Truck für den Junior-Super-Cup. Den Junior-Super-Cup gewinnt, wer aus dem Wettbewerb Auflieger und Gliederzug in Summe die wenigsten Fehlerpunkte mitbringt. Die Altersgrenze ist hier nicht genau definiert. Es wurde angeregt, die Junioren mit dem Schulalter (also 6 Jahre) beginnen zu lassen. Uneinig ist man beim End-Alter. Einige meinten 14 Jahre, andere 16 Jahre oder 18 Jahre.

Weiter wurde darüber diskutiert, wie man den Wettbewerb gerechter gestalten kann, denn hier startet evtl. ein 6-Jähriger gegen einen 14-Jährigen. Hier soll ein Alters-Faktor die Bewertung gerechter machen. Wie der Faktor aussieht, wurde nicht letztendlich beschlossen. Die diesjährigen Ergebnisse der Junioren sollen daraufhin untersucht werden. Auch soll einem Junioren die Möglichkeit gegeben sein, bei den Senioren mitzufahren, aber nicht in beiden Kategorien.

d) Frequenzen:

Etwas Hick-Hack gab es wieder einmal um die Frequenzen und das Fahren in der Landschaft. Einige Wenige waren wieder einmal der Meinung, das man sich seine Frequenz nicht an der Frequenztafel holen muss oder belegten die Frequenz stundenlang oder sparten sich die Frequenzfahne an der Antenne. Das führte neben dem teilweise wilden Fahren in der Landschaft zu einigen Differenzen.

Man sollte meinen, das jeder daran interessiert ist, mit einem heilem Modell wieder nach Hause zu fahren. Es wurde vorgeschlagen, für die Landschaft eine Aufsicht abzustellen, die auch die Frequenzen verwaltet und entsprechend Einschreiten kann, wenn jemand mal wieder "wilde Sau" fährt. Diese und andere "Benimm"-Regeln sollten in einer Charta niedergelegt werden, die jeder Teilnehmer zu Beginn einer Veranstaltung (nicht nur bei der DM) erhält.

Wer zu den angeführten Punkten etwas anmerken möchte (und darauf hoffen wir), setze sich bitte mit mir oder direkt mit Harry Kuhn in Verbindung, der die Anregungen sammelt.

Nach diesen vier Punkte sollte manch Einer meinen: die Deutsche Meisterschaft war doch Mist, da bleib ich doch lieber zu Hause, der hat sich ziemlich geirrt.

In diesem Sinne: immer ein bisschen Saft in den Akkus

Martin Holzapfel, MTC Hannover

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